Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Engelbert Stens aus Grevenbrück das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. In einer Feierstunde am 8. Oktober im Kreishaus Olpe händigte Landrat Frank Beckehoff die Auszeichnung aus.
Beckehoff, Michael Beckmann als stellvertretender Bürgermeister der Stadt Lennestadt sowie Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken bedachten den 77-jährigen ehemaligen Tiefbauingenieur im Zuge der Feierlichkeiten mit ihren Laudationes. Der grundsätzliche Tenor der Reden hob die jahrzehntelangen, hervorragenden Verdienste im Bereich der Heimatarbeit und Kulturpflege hervor. „Sie helfen kontinuierlich ihren Heimatort umzugestalten und sind als Ehrenamtler einer der Eckpfeiler des Lebens in Grevenbrück“, resümierte beispielsweise Beckmann.
Engelbert Stens wurde im Jahr 1970 Mitglied des Heimat- und Verkehrsvereins Grevenbrück, in dem er sogleich das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernahm. 1990 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt und übte dieses Amt bis 2016 aus. Anschließend wurde er zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
„Zu den größeren Projekten zählen die Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten im Bereich der ehemaligen Burg Förde, der sogenannten Peperburg, der Ausbau einer Heimatstube zu einem heimatgeschichtlichen Museum und die zeitaufwendige Organisation der vielfachen Aktivitäten, die 2015 mit der 875-Jahr-Feier der urkundlichen Ersterwähnung Fördes verbunden waren, darunter ein historischer Festzug, ein historischer Markt und die Herausgabe einer umfangreichen Ortschronik“, so Beckehoff.
Auf Engelbert Stens gehen auch die Sammlung landwirtschaftlicher Geräte aus dem heimischen Umkreis und die Errichtung einer Lagerhalle, in der sie untergebracht sind. Zu erwähnen ist sein engagiertes Mitwirken bei der Betreuung des Museums und den mit ihm verbundenen zahlreichen Sonderausstellungen wie auch seine Mitarbeit an den vom Heimat- und Verkehrsverein herausgegebenen Jahresheften.
Engelbert Stens: „Danke!“
Sein weiteres Engagement galt Veranstaltungen zur Pflege alter Gewohnheiten, dem Bau eines Glockenstuhls für eine Nachbildung der legendären Förder Schweineglocke und der Errichtung eines Gedenksteines.
„Zur Sanierung des alten Feuerwehrturms hat er seinen Einfluss geltend gemacht, so dass der Verein alte Feuerwehrgerätschaften ein Zuhause gefunden hat und die historischen Feuerwehrgeräte aus- und darstellen kann“, fuhr Landrat Beckehoff fort.
Die Darstellung der „Gleislosen“, einst die Verkehrsverbindung von Grevenbrück ins Veischedetal, hat er mit initiiert. Ganz besondere Verdienste habe er sich um die Sanierung und Reaktivierung des Bahnhofs erworben, erklärte Beckehoff.
Engelbert Stens wurde 1979 zum Vorsitzenden des Kath. Männerverein St. Josef gewählt. Dieses Amt übte er bis 2002 aus. Infolge der allgemeinen schwindenden Akzeptanz religiöser Vereine befand sich der St. Josef Männerverein im Jahr 2006 in einer Krise; es wurde die Auflösung angestrebt. „Engelbert Stens war es, der den ältesten kirchlichen Verein am Leben erhielt. Er verstand es, die Mitglieder zu motivieren und das Vereinsleben zu aktivieren“, fügte Beckehoff an.
Im Zuge der Feierstunde zeigte sich Stens selbst demütig und erinnerte daran, dass seine Projekte niemals alleine hätten umgesetzt werden können. So hob er das Wort „Danke“ in den Fokus seiner Rede und dankte nicht nur Ehefrau Hildegard, sondern gleichermaßen den vielen Menschen und Freunden, die geholfen haben, seine Projekte und Ideen zu realisieren.
Am 6. März 2017 wurde Engelbert Stens wegen seiner großen Verdienste um die Heimatpflege und seines Engagements für das kulturelle Leben seines Heimatdorfes mit dem Kulturpreis des Kreises Olpe ausgezeichnet.
SauerlandKurier vom 10.10.2018
Von Mario Wurm
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