Zum 1. April neue Ampeln in Grevenbrück

Mälo aus Förde wird zum bundesweiten Ampelsymbol

Dieser Anwohner freut sich über die neue Ampelanlage direkt vor seiner Haustür.

Grevenbrück ist der Lennestädter Ort mit den meisten Brücken über Flüsse wie Veischede oder Lenne. Auch wenn der Abrissbagger zur Zeit sein Bestes gibt, besteht rein rechnerisch alle 103,7 Meter die Möglichkeit, einen Bach zu überschreiten. Anders sieht es bei den Straßenquerungen für Fußgänger aus – im Bereich Kölner Straße werden von Passanten und Anwohnern schon seit Jahren weitere Überwege für die stark befahrene Straße gefordert.

Da es sich um eine Bundesstraße handelt, gingen die entsprechenden Anträge Ende letzten Jahres direkt zum Ministerium für Verkehr und Wirtschaft in Berlin. Schnell setzte sich dort eine „Ampel-Koalition“ zusammen, die sich nun ausgiebig mit der Problematik von Fußgängerüberwegen mit Lichtzeichenanlagen beschäftigt.

Weil bisher das männliche Geschlecht als „Ampelmännchen“ dominierend ist, meiden Frauen oft den Fußgängerübergang und überqueren die Straße an gefährlicheren Stellen. In Altenhundem und Elspe ist es deshalb schon zu schweren Unfällen gekommen. Das Bundesministerium für Frauen im Verkehr wollte zusätzliche Damen-Ampeln mit einer deutlich verlängerten Grünphase einrichten, um den ausdauernden, femininen Konversationen gerecht zu werden. Der Vorschlag wurde leider von den Automobilclubs abgewiesen.

Neue gendergerechte Ampelsymbole sollen zukünftig den Weg weisen. Das maskuline Anzugmännchen wird durch ein Emblem ersetzt werden, welches alle zur Zeit möglichen Geschlechter anspricht. Die neue Symbolfigur trägt Stiefel, ein Unisex-Gewand, einen zeitlos befiederten Hut, unter dem ein Zopf hervorschaut. In der rechten Hand hält das Individuum einen Stab, der als Schwert aber auch als Küchenmesser gedeutet werden kann. In der linken Hand ein großes Warnschild, das deutlich anzeigt, ob man hier warten muss oder freien Durchgang hat.

„Mälo“ zeigt uns künftig, wie es weitergeht.

Eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mälo-Denkmal in Förde ist kein Zufall, dazu der Designer der neuen Logos: „Weil sich der Sugambrerfürst Mälo immer den höheren Mächten widersetzt hat und stets zu Fuß für die Freiheit unserer germanischen Vorfahren gekämpft hat, wird er seit vielen Jahren von Fußgängern verehrt, die sich der Macht der Autofahrer beugen müssen. Mit dem neuen Ampelsymbol wird ihm nun ein weiteres Denkmal gesetzt.“

Weil Grevenbrück den höchsten Bedarf hat, wird hier bereits am Freitag, dem 1. April 2022, mit dem Aufstellen neuer und der Aufarbeitung alter Ampelanlagen an Bundesstraßen begonnen. In der Testphase schalten sich die neuen Ampeln aber erst mit Einbruch der Dämmerung ein, gut sichtbar für alle Verkehrsteilnehmer. In dieser Zeit liegt tagsüber an den Fußgängerüberwegen ein asphaltgrauer Rollteppich mit aufgedruckten Zebrastreifen bereit, der bei Bedarf mit wenigen Handgriffen auf der Straße verlegt werden kann.

Die neuen Anlagen senden nicht nur akustische Signale für Sehbehinderte aus, sie verfügen auch über ein Funksystem, welches Autos mit Elektroantrieb automatisch zum Stoppen bringt, nähern diese sich in der Rot-Phase der Ampel. Während das E-Auto steht, werden dem Fahrer auf dem Display im Cockpit Infos über den Ort eingeblendet. Für Grevenbrück hat der Heimatverein die entsprechenden Fotos, Texte und Filme digital zur Verfügung gestellt. Wenn man im Umkreis von 87,5 Metern längere Zeit parkt, kann man sich im Auto sogar den Film vom Ortsjubiläum 2015 ansehen.

Wie kürzlich bekannt wurde, haben andere Lennestädter Orte einen Antrag auf eigene Ampelbilder gestellt. Elspe möchte die Fußgängerampeln mit den Symbolen einer „Rothaut“ und eines „Greenhorn“ ausstatten. Saalhausen hingegen besteht auf dem Abbild einer grünen Landschaft – für die Geh-Phase, allerdings auch für die Stopp-Phase. Und in Altenhundem werden alle, die zukünftig bei Rot wirklich stehen bleiben, mit einer Schatzkarte belohnt.

Und weil mancher in Lennestadt dann irgendwann den Durchblick verliert, setzen die Bonzeler lieber auf einen schönen Ausblick. Statt der Ampel wird dort eine Hochbrücke über die B55 für Fußgänger und Radfahrer entstehen, mit einer grandiosen Aussicht auf das schöne Örtchen Förde.

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