Pfarrgemeinden wollen neue Wege gehen

Pastor Günter Eickelmann und Edeltraud Wichtmann stellten das Konzept vor. Anschließend wurden die Ergebnisse in den Kleingruppen erarbeitet.

Talente statt Tagesordnung – Eine Einladung zum Querdenken!!!

Das Bild von der Gemeinde sowie dem kirchlichen Engagement wird sich in den nächsten Jahren verändern. Es wird die Erfahrung gemacht, dass vieles im Gemeindeleben mühsamer wird. Manches muss sogar aufgegeben werden. Die Beteiligung an kirchlichen Aktivitäten ist nicht mehr selbstverständlich wie früher. Engagement in die folgende Generation weiterzugeben, gestaltet sich vielfach als schwierig. Gleichzeitig prägen Routineabläufe die Gemeinden sowie die Tagesordnungen der Pfarrgemeinderäte. Ein Umdenken in der Gemeindearbeit ist gefragt.

Folgende Fragen stellen sich:

  • Wofür werden künftig die Kräfte und Talente eingesetzt.
  • Was müssen wir neu denken?
  • Wie sieht der Schwerpunkt unserer Arbeit aus.
  • Welche neue Sichtweisen und Haltungen brauchen wir?

Hierzu trafen sich unlängst die Pfarrgemeinden der katholischen Kirchengemeinden im Veischedetal. Pfarrer Günter Eickelmann moderierte den Abend und konnte zahlreiche Gemeindemitglieder aus Kirchveischede, Bilstein, Bonzel und Grevenbrück begrüßen. Anhand einer Power Point Präsentation beleuchtete aus zehn verschiedenen Blickwinkeln wie wir alle auf Lebensthemen und Lebenswirklichkeiten schauen.

Zahlreiche Vertreter der Kirchengemeinden Bilstein, Kirchveischede und Grevenbrück hatten den Weg ins Pfarrheim Edith Stein gefunden um dieses wichtige Thema aufzuarbeiten. Zunächst stellte sich die Frage: Wo sehen wir die besonderen Herausforderungen mit Blick auf die Zielgruppe „Junge Familien“. Da der Begriff Familie „dehnbarer“ geworden ist, zudem auch das Freizeitangebot immer größer wird, muss man versuchen die Familien mit neuen Angeboten in die Kirche zu bekommen. Hier wurden zahlreiche Denkanstöße, aber auch Hindernisse aufgezeigt, die Menschen heute vom Glauben fernhalten. Ein wichtiges Schlagwort ist auch die Ökumene. Nur gemeinsam kann man weitere Ressourcen nutzen und auch neue Gottesdienstformen finden.

Weiter ging es auch darum, wie die christliche bzw. biblische Botschaft für junge Familien besonders erfahrbar gemacht werden kann. Es soll veranschaulicht werden, dass alle Menschen gleichwertig sind – auch ohne Leistung bist du wer. Hier soll klargestellt werden, dass man bei Gott geborgen ist und Gottvertrauen soll erfahrbar gemacht werden. Gott hilft im Leben. Daraus resultieren dann Ideen: Nachhilfe für lernschwache Kinder anbieten, junge und neuzugezogene Familien besuchen und ganz einfach auch Nächstenliebe leben. Schlussendlich muss man jedoch auch akzeptieren, dass man nicht Jedem gerecht werden muss.

Die Kirche sollte auch aufgeschlossen sein und für Fragen nach Gott im Leben offen gegenüber stehen. Wichtig ist hier auch die Trauerarbeit in den Schulen, Seelsorge in der Not, bei Einsamkeit und Arbeitslosigkeit soll sie den betroffenen Menschen zur Seite stehen. Die Kirche soll weiter auf die Menschen zugehen: einfach da, wo sie auch anzutreffen sind. Beispielsweise auf dem Fußballplatz, in den Sportvereinen, in der Natur oder auch bei Wanderungen.

Es kamen noch jede Menge weitere Denkanstöße bei diesem Treffen heraus. Ein lohnenswerter Abend. Als Resultat kam folgendes heraus: interessierte Mitglieder der Kirchengemeinden im Veischedetal könnten eine Planungsgruppe bilden und die Ergebnisse an die Kirchenvorstände weiterleiten. Jede/r kann sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten in Projekte und Aktivitäten einbringen. Bei allen Überlegungen muss Altes gelassen und Neues zugelassen werden.

Von Artur Seidenstücker

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