Berühmte Bauwerke als Kartonmodell im Museum

In der „Werkstatt“ von KartonmodellbauerWilli Kebben stehen weltberühmte Gebäude dicht an dicht.

Petersdom, Kölner Dom und viele weitere dieser Kaliber mehr: Im Museum der Stadt Lennestadt in Grevenbrück sind aktuell berühmte Bauwerke zu sehen – in filigraner Arbeit erstellt von Kartonmodellbaues Willi Kebben. Er bietet zum Internationalen Museumstag 2018 für alle, die selbst mal probieren möchten, ein Gebäude aus Karton zu bauen, auch Workshops an.

„Wenige Millimeter Karton, ein Skalpell und eine besonders ruhige Hand. Das sind Dinge, die der Hobbymodellbauer Willi Kebben benötigt, um große Gebäude und Fahrzeuge in Miniatur nachzubauen“, mit diesen Worten begann die Kulturwissenschaftlerin Andrea Arens M.A. aus Olpe die Einführungsrede bei der Eröffnung der Kartonmodellbau-Ausstellung „Burgen, Kirchen, Schlösser“ im Museum der Stadt Lennestadt.

Seine Vorliebe für exakte Planung und Architektur führten Willi Kebben aus Neu-Listernohl mit dem Beginn des Rentenalters zum Kartonmodellbau. Er wurde 1930 in Oberveischede geboren und schloss an seine Maurerlehre das Studium des Bauingenieurwesens in Köln und Wuppertal an. 1973 machte er sich mit einer Firma für Straßen- und Tiefbau in Grevenbrück selbstständig. Auf Grund seiner langen Bekanntschaft konnte Engelbert Stens vom Heimatverein Grevenbrück den heute 87-Jährigen dazu begeistern, einen Teil seiner Modellbauten im Lennestädter Museum der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Hubertus Kaiser, Vorsitzender des Heimatvereins, lobte in seiner Eröffnungsrede das große Engagement von Willi Kebben und stellte den Zusammenhang zwischen seiner früheren beruflichen Tätigkeit und seinem jetzigen Hobby her: „Was man selbst mit den Händen erarbeitet hat, bleibt auch im Kopf hängen.“

Petersdom in 500 Stunden nachgebaut

Die Modelle, die Willi Kebben baut, werden aus großformatigen Kartonbögen gefertigt, wie es bei dieser Form des Modellbaus üblich ist. Die einzelnen Bauteile sind vom Modell-Konstrukteur in zweidimensional flache Elemente zerlegt worden. Der Modellbauer schneidet die Teile aus Papier aus und fertigt daraus einen dreidimensionalen Aufbau durch Falzen und Verkleben. Es genügen zunächst Messer, Schere und Klebstoff. Zur Detaillierung greift Willi Kebben aber auch oft zu weiteren Materialien wie Nähgarn, Nylon, Metall, Holz oder etwas anderem.

So baute Willi Kebben unter anderem das Modell vom Escorial in Madrid, an dem er 200 Stunden arbeitete, und den Petersdom, für den er 500 Arbeitsstunden benötigte. Ähnlich zeitaufwendig waren das Ulmer Münster oder der Aachener Dom, das Schloss Neuschwanstein oder die Hohenzollernburg. Die Modelle, die zum großen Teil vom Schreiber-Verlag aufgelegt wurden, werden zumeist im Maßstab von 1:200 mit über 7000 Einzelteilen angeboten.

Von diesen unnachahmlich schönen Kartonmodellbauten können sich alle Liebhaber dieser Kunst faszinieren lassen im Museum der Stadt Lennestadt.
Die Ausstellung ist bis zum 13. Mai an jedem Sonntagnachmittag von 14 bis 17 Uhr zu sehen. An Werktagen ist das Museum dienstags von 9 bis 12 und 14 bis 16 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 12 und 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt in das Museum ist frei.

Workshopangebot:

Am 6. und 13. Mai (Internationaler Museumstag 2018) finden jeweils von 14 bis 17 Uhr Workshops für Kinder im Museum der Stadt Lennestadt statt.
Kinder können unter Anleitung von Willy Kebben ein Boot oder ein historisches Rathaus aus Karton bauen. Erwachsene können etwas umfangreichere Modelle basteln.
Die Teilnahme ist kostenlos – eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Scheren und Klebstoff werden bereit gestellt.

Von Walter Stupperich
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