Anfang 2015 mussten die Grevenbrücker aus der Presse erfahren, dass die Stadt Lennestadt das Alte Amtshaus im Zentrum von Grevenbrück mit einem Paket von Wohnimmobilien an anderen Standorten veräußern wollte.
Im Alten Amtshaus sind u.a. das Stadtarchiv, die landeskundliche Bibliothek und das Museum der Stadt Lennestadt untergebracht. Das Museum der Stadt Lennestadt wird mit viel Liebe und Engagement vom Heimatverein Grevenbrück seit über 25 Jahren betreut. Es ist eine allseits geschätzte kulturelle Einrichtung, die weit über die Grenzen des Kreises Olpe bekannt ist und angenommen wird. Die Dauerausstellung „Moderne Zeiten“ dokumentiert das Leben der Menschen in den Orten, die heute zur Stadt Lennestadt gehören, von 1850 bis 1955, und zwar unter besonderer Berücksichtigung der Auswirkungen der Industrialisierung und der allgemeinen politischen Entwicklung der heimischen Region. Wechselnde Sonderausstellungen, die Grabungsfunde von der Peperburg und eine Fossiliensammlung sind weitere herausragende Anziehungspunkte. Regelmäßig besuchen Schulklassen aus dem ganzen Kreis Olpe im Rahmen des außerschulischen Lernprogrammes „Südwestfalen macht Schule – Arbeitswelten im Blick“ mit einem kostenlosen Museumsbus unser Museum. Neben diversen angebotenen Führungen werden in diesem Programm auch Aktionen für die Kinder angeboten, wie die „Kleine Wollwerkstatt“ oder die „Historische Schulstunde“.
Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde als Königlich Preußisches Katasteramt Förde im Jahr 1910 erbaut und diente von 1939 bis 1969 als Sitz der Amtsverwaltung Bilstein und von 1969 bis 1984 als Rathaus der Stadt Lennestadt. Im Jahr 1985 wurde hier das Stadtarchiv Lennestadt untergebracht. 1993 erfolgte in den Räumen des 2. und 3. Obergeschosses die offizielle Eröffnung des Museums der Stadt Lennestadt.
Dieses Gebäude sticht besonders hervor durch die Unversehrtheit der Ornamentik an der Fassade und die rundbogigen Fenster mir originaler Sprossenteilung und ausgewogener Harmonie.
Als zweifellos ortsbildprägendes Gebäude mit intensiver Nutzung konnte dieses Gebäude nicht einfach so verkauft werden – da waren viele Grevenbrücker mit dem Heimatverein einig, so dass man in intensive Diskussionen mit der Stadtverwaltung einstieg, die die Verkaufsabsicht daraufhin erstmal auf Eis gelegt hat.
Um die Gespräche mit der Stadt vorzubereiten und zu führen, hatte sich bereits im Sommer 2015 eine Gruppe von interessierten Grevenbrückern mit Beteiligung des Heimatvereins gebildet, die nach Neugründung von Grevenbrück Aktiv e.V. unter deren Schirm als Arbeitsgruppe aktiv ist. Kernpunkte der Arbeit sind derzeit sowohl eine realistische Abschätzung der Kosten für notwendige Instandhaltungsarbeiten als auch die Ermittlung der für dieses Gebäude jährlich aufzubringenden Betriebskosten und ferner ein langfristiges Nutzungskonzept, wobei die weitere Unterbringung des Museums eine wesentliche Rolle spielen soll.
Wer in dieser Arbeitsgruppe mit aktiv werden möchte oder gute Gedanken zum Thema hat, kann sich gerne bei Stefan Schauerte, Grevenbrück Aktiv, melden.
E-Mail: schauerte@grevenbrueck.de
Die Geschichte des Alten Amtshauses (PDF-Download)