Die Schützenhalle Grevenbrück wurde im Jahr 1909 erbaut. Der massive Steinbau im Jugendstil ersetzte die an gleicher Stelle im Jahr 1866 errichtete Schützenhalle in Holzbauweise. Diese wiederum hatte eine Zeltkonstruktion ersetzt, in der die ersten Schützenfeste des Dorfes in den Jahren 1865 u. 1866 am „langen Stück“ in Förde gefeiert wurden. Der Holzbau wurde an den Mühlenbesitzer Klinkhammer verkauft und nach dem Schützenfest 1908 abgerissen. Es wird erzählt, dass der neue Besitzer mit dem Abbruch so eilig gewesen sei, dass er die letzten aufrechten Zecher des Schützenfestes am Dienstagmorgen aus der Halle getrieben habe.
Mit dem Neubau wurde unverzüglich begonnen. Unter der Leitung des Architekten Ferber aus Soest wurde der Bau nach dessen Plänen von hiesigen Handwerkern ausgeführt und so zügig fertig gestellt, so dass man bereits im Jahr 1909 im neuen massiven Steinhaus Schützenfest feiern konnte. Die Halle hat seinerzeit 52.386,07 RM gekostet. Zu dieser Zeit sicher ein stattlicher Betrag.
Seit dem Tage ihrer Erbauung diente die Schützenhalle nicht nur der Durchführung der Schützenfeste, sondern sie war ein Heim für alle Feste der örtlichen Vereine und der dörflichen Gemeinschaft. So diente die Halle im Jahr 1966 von Aschermittwoch bis zum 11. Juni wegen grundlegenden Renovierungsarbeiten in der kath. Kirche als Notkirche. Im Jahr 1980 wurde der Schützenplatz und ein Teil der Schützenhalle für etwa 18 Monate an die Volksbank Grevenbrück vermietet, die in diesem Zeitraum einen umfangreichen Erweiterungsbau ihres Gebäudes durchführte. Als eine der größten Hallen in der Umgebung war und ist sie auch Veranstaltungsort vieler überregionaler Ereignisse.
So wurde zum Beispiel das Deutsche Jugendherbergswerk am 23.07.1911 in dieser Halle gegründet, woran unser heimischer Künstler Reinhold Bicher (1895-1975) auf dem Bild über der Bühne erinnert. Auf dem Baum ist das Symbol des DJH mit Gründungsdatum dargestellt (siehe Bericht). Die Schützenhalle ist im Lauf ihrer Geschichte mehrmals bis zu ihrem heutigen Erscheinungsbild im alten Jugendstil baulich verändert worden.
Einer der wichtigsten und am heftigsten umstrittenen Punkte in der Nachkriegsgeschichte des Vereins war die Erweiterung der Schützenhalle mit einem Freizeit-, Kultur- und Bildungszentrum unter dem damaligen Vorsitzenden Robert Brill. 1977 wurde das Haus der offenen Tür „OT“ fertiggestellt. Schlüsselübergabe und Einweihung wurden im Januar 1978 durch den Landtagspräsidenten Dr. Wilhelm Lenz vorgenommen. Die OT wurde fortan durch den Verein zur Förderung der Jugend- und Altenbetreuung e.V. angemietet und wird bis heute mit gutem Erfolg betrieben. Im Sprachgebrauch hat sich diese sinnvolle Einrichtung als Haus der offenen Tür (OT) weit über die Stadtgrenzen hinaus einen guten Namen für die Jugend- und Seniorenbetreuung gemacht. Sie ist mittlerweile fester Bestandteil der dörflichen Gemeinschaft. In ihr werden Kinder und Jugendliche professionell begleitet und unterstützt. Für Senioren wird ein attraktives Angebot zur Freizeitgestaltung vorgehalten. Mit ihren Aktivitäten hat die OT dazu beigetragen, dass die gesamte Liegenschaft, bestehend aus Halle, Speisesaal und den Räumlichkeiten der OT zu einem Ort der Begegnung und des Miteinanders für alle Alters- und gesellschaftlichen Gruppen unseres Heimatortes geworden ist.
Weitere wichtige Baumaßnahmen waren 1978 der Bau des Foyers und der Außentoiletten, 1984 der Bau der neuen Thekenanlage, 1989 die Renovierung des Fußbodens und die Vergrößerung der Bühne sowie die zuletzt im Jahr 2005 vorgenommene Neugestaltung des Foyers mit einer Bruchsteinfassade, die an den Jugendstil der alten Schützenhalle anknüpft.
Allen Baumaßnahmen sind die nicht berechneten erheblichen Eigenleistungen der Schützenbrüder aus Bonzel, Germaniahütte und Grevenbrück hinzuzurechnen, ohne die die Maßnahmen nicht zu schultern gewesen wären. Allen ehrenamtlichen Helfern gebührt über den gesamten Zeitraum der Hallengeschichte außerordentlicher Dank. Gleiches gilt für alle Grevenbrücker Unternehmen, die durch ihre außerordentliche Spendenbereitschaft die zum Teil ehrgeizigen Umbauprojekte überhaupt erst ermöglicht haben. Jüngstes Beispiel ist der Umbau des Foyers in die ursprüngliche Jugendstilform ihres Baujahres 1909, der mit 100.000 Euro der Gesamtkosten von 250.000 Euro gesponsort wurde. Letztendlich ist der Wert der Halle von damals 52.000 RM auf heute rd. 2 Mio. Euro gestiegen. Also damals wie heute ein stattlicher Betrag.
Die Schützenhalle war, ist und bleibt zunächst optisch ein echtes Schmuckkästchen und eine Visitenkarte für unser Dorf. Doch ihr wichtigster Zweck war, ist und bleibt folgender: Die Schützenhalle Grevenbrück ist ein Ort des fröhlichen und friedvollen Miteinanders für Vereine, kulturelle Ereignisse und die dörfliche Gemeinsamkeit. Auch den christlichen Kirchen wird sie in Zukunft wie in der Vergangenheit für jedweden Anlass zur Verfügung stehen. Die Schützenhalle als Ort der Begegnung ist ein Symbol für die gesellschaftlichen und christlichen Werte, die wir in unseren Dörfern alle gemeinsam vertreten und für die wir einstehen.
Dafür wurde sie gebaut und dafür wird sie durch den Schützenverein auf Dauer erhalten werden. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass ihre Attraktivität durch den Ankauf und Abriss des benachbarten Hauses Vogt im Jahr 2014 sowohl optisch als auch in ihrer Funktionalität nochmal gesteigert werden konnte.
Im Jahre 2018 wurde die „Hölle“ komplett umgebaut:
2019 bekam die Tanzfläche in der Halle einen neuen Eichenboden: