Klassentreffen Entlassjahrgang 1958 der Realschule Grevenbrück

Nach dem Fototermin ging es für die ehemaligen Realschüler noch auf die „Hohe Bracht“ – dort wurde dann sicher so manche Anekdote ausgetauscht...

Bis vor 65 Jahren befand sich die Realschule Grevenbrück am Förder Platz nahe der St. Nikolauskirche in der Twiene. Direkt gegenüber stand das Gebäude der Volksschule.

Um in die Realschule aufgenommen zu werden, mussten in den 1940er- und 1950er-Jahren mehrere Voraussetzungen erfüllt werden. Nach der Anmeldung erhielt jedes Schulkind die Einladung zu einer zweitägigen Aufnahmeprüfung. Falls diese erfolgreich bestanden wurde, begann der Unterricht nach den Osterferien. Was heute nicht mehr vorstellbar ist: Die Eltern mussten alle Schulbücher und -materialien unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten selbst bezahlen. Erschwerend kam hinzu, dass von den Eltern ein monatliches Schulgeld für die gesamte Zeit des Schulbesuchs entrichtet und bei den Fahrschülern die Kosten für Bus oder Bahn bezahlt werden mussten. Das dürfte auch der wichtigste Grund dafür gewesen sein, dass damals deutlich weniger als jedes 5. Kind eine weiterführende Schule besuchte.

Die Schüler des Entlassjahrgangs 1958 wurden Ostern 1952 in die einzügige Realschule aufgenommen. Heute unvorstellbar, dass in dieser Klasse insgesamt 66 Schüler und Schülerinnen gemeinsam unterrichtet wurden. Für die 6 Schulklassen standen insgesamt 4 Lehrerinnen und 4 Lehrer zur Verfügung. Diese lehrten außer Deutsch auch Englisch und Französisch, die mathematisch- naturwissenschaftlichen Fächer Mathematik, Physik, Chemie und Biologie. Selbstverständlich gehörten auch Geschichte, Erkunde, Kunst, Musik, Handarbeit, Sport, Religion und sogar Stenografie sowie Maschineschreiben zu den Lehrfächern.

Von den 42 Schülerinnen und Schülern die 1958 als letzte Abschlussklasse die Realschule verließen, zogen 4 Schülerinnen nach Monte Carlo, Bern, Madrid oder sogar nach Panama. Andere wurden in Berlin, München, Hamburg, Düsseldorf, Neuss, Krefeld, Mülheim an der Ruhr, Hagen, Lüdenscheid, im Münsterland, Rheinland oder Siegerland heimisch. Soweit bekannt, lebt nun noch etwa die Hälfte der 1958 entlassenen Schüler. Acht davon trafen sich am 30. September zu einem Klassentreffen in Grevenbrück und sofort anschließend auf der Hohen Bracht. Sie alle haben beim Umzug vom alten zum neuen Schulgebäude auf dem Lehmberg tatkräftig geholfen, sind aber nicht mehr in den Genuss des modernen Gebäudes gekommen.

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