Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung von Betrug an älteren Menschen

Die Kreispolizeibehörde Olpe sowie die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden, die Volksbank Olpe-Wenden-Drolshagen, die Commerzbank Olpe, die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem, die Volksbank-Bigge-Lenne und die Deutsche Bank Olpe führten zum Jahresbeginn für alle Geschäftsstellen offiziell eine Präventionsmaßnahme zur Bekämpfung von Betrug zum Nachteil älterer Menschen ein. 

Seit ca. 3 Jahren steigen die Fallzahlen des Betrugsdeliktes „Falsche Polizeibeamte“ jährlich um mehrere 100 %. Auch im Kreis Olpe kommt es immer wieder zu vollendeten Taten, bei denen die betrogenen Seniorinnen und Senioren in der Regel fünfstellige Geldbeträge verlieren. Oft werden diese Beträge vorher in bar bei der Bank abgehoben. Bereits jetzt leisten die Bank- und Sparkassenmitarbeiter im Kreis Olpe eine gute Präventionsarbeit. Viele Taten werden durch gezieltes Nachfragen im Rahmen der Geldabhebung bekannt und verhindert. Leider gelingt es den Tätern aber immer wieder, die Opfer durch konkrete Handlungsanweisungen so zu instruieren, dass Bankmitarbeiter keine Anhaltspunkte für eine bevorstehende Straftat erhalten. In diesen Fällen kommt es immer noch zu vollendeten Betrugsstraftaten. 

Aus diesem Grund hat das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei in Olpe, in Anlehnung an eine Konzeption der Polizei in Gütersloh, einen Briefumschlag gegen Telefonbetrüger gestaltet. Auf diesem befinden sich konkrete Handlungsanweisungen für potentielle Opfer. Er ist so strukturiert, dass er die gängigen Betrugsvarianten (Enkeltrickbetrug, Gewinnversprechen am Telefon, Schockanrufe und falsche Polizeibeamte) berücksichtigt. Die Vorderseite enthält sechs Fragen zu den Gründen der Geldabhebung. Auf der Rückseite, sichtbar beim Öffnen ist die Aufschrift „Vorsicht Betrugsgefahr! Wenn Sie zwei oder mehr Fragen mit „Ja“ beantworten, will ein Betrüger ihr Geld! >>>110 wählen!<<<“ aufgedruckt. Die Maßnahme soll in den Fällen präventiv wirken, in denen die Opfer von den Tätern so instruiert werden, dass die Bank- und Sparkassenmitarbeiter keinen Verdacht schöpfen und deshalb auch nicht wie sonst üblich, die Polizei informieren. Der Umschlag wird an den Kassen in allen Geschäftsstellen bei größeren Abhebungen, vor allem von älteren Menschen, ab sofort standardmäßig verwendet. Zusätzlich werden die Bank- und Sparkassenmitarbeiter an die potentiellen Opfer appellieren, vor der Übergabe des Geldes an Dritte bzw. vor der Entnahme des Geldes, auf jeden Fall die aufgedruckten Fragen zu beantworten. Im Idealfall werden diese Fragen noch vor Ort von den Betroffenen beantwortet und die Tat verhindert. 

Alle Banken des Kreises wurden durch die Präventionsdienststelle angeschrieben. Die Kreispolizeibehörde verspricht sich eine Senkung der vollendeten Fälle, denn jeder Fall ist einer zu viel. Nachfragen zum Konzept bitte an KHK Michael Kopsan, 02761-9269-6130.

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