Bei schönstem Wanderwetter wurde jetzt der neu geschaffene Kulturweg in Grevenbrück offiziell seiner Bestimmung übergeben. In unmittelbarer Nähe des KulturBahnhofs trafen sich 60 Teilnehmer, um bei der ersten Wanderung auf dem geschichtsträchtigen Kulturweg – den ersten dieser Art im Lennestädter Stadtgebiet – dabei zu sein.
Bevor es auf die fünf Kilometer lange Strecke ging, begrüßten Stefan Schauerte, Vorsitzender der ARGE Grevenbrück aktiv und der Beigeordnete der Stadt Lennestadt Karsten Schürheck die Wanderer. Stefan Schauerte erläuterte, wie es zu dem Kulturweg gekommen ist und machte die Verbindung von Kultur und Geschichte deutlich. „Kultur ist immer ein Teil der geschichtlichen Entwicklungen und Geschichte ist immer Grundlage für Kultur.“
Das 1140 gegründete Grevenbrück sei nicht der älteste Ort im Bereich der Stadt Lennestadt, so Schauerte, doch aufgrund seiner Lage an Knotenpunkten von Tälern, Flüssen und besonders an Kreuzungen von seit Jahrhunderten wichtigen Landwegen war Grevenbrück jedoch immer von zentraler Bedeutung in dieser Region. Viele geschichtlich, architektonisch und damit kulturell herausragende Zeugnisse erinnern noch heute an die Entwicklung und Bedeutung. Die Idee, all diese konzentriert hier vorhandenen Erinnerungen und Bauwerke bzw. Denkmäler besonders und gemeinsam hervorzuheben, fußt auf schon länger zurückliegende Gedanken von Engelbert Stens, so der ARGE-Vorsitzende.
Schauerte dankte der Stadt Lennestadt, die sich seit einiger Zeit dafür einsetzt, Grevenbrück als Kulturzentrum weiter zu stärken und sich bei dem Projekt Kulturweg engagiert eingesetzt hat. Außerdem dankte er dem Heimatverein, dem SGV, Otmar Schneider für die Wege-Kennzeichnung, den Eigentümern, der auf dem Wege befindlichen Denkmäler, dem Ehepaar Fischbach von der Agentur Bogenwerk sowie allen Sponsoren und Unterstützern.
Karsten Schürheck begann seine Begrüßungsworte mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe „Was ich nicht erlernt habe, das habe ich erwandert“. Auch er lobte die hervorragende Zusammenarbeit mit der ARGE Grevenbrück, dem Heimatverein und seinen Kollegen der Stadtverwaltung. „Start und Ziel soll immer der KulturBahnhof sein, denn so ergibt sich eine gute Verbindung zu dem weiteren gastronomischen und kulturellen Angebot an diesem Ort. Die erste Idee zur Einrichtung eines Kulturweges, der ein weiterer Baustein der Stadtentwicklung ist, entstand zwischen Bürgermeister Stefan Hundt und Engelbert Stens“, so der Beigeordnete. Er versprach, dass die Verwaltung auch zukünftig dieses Projekt unterstütze und begleite, das in die Hände der Ortschaft Grevenbrück gelegt wurde.
Die Stadtentwicklung, machte Schürheck deutlich, bestehe aus den drei Säulen Altenhundem als Dienstleistungsort und Versorgungszentrum, Saalhausen als Gesundheits- und Erholungsort und eben Grevenbrück als Kulturort mit Museum, KulturBahnhof und jetzt dem Kulturweg. Den kirchlichen Segen spendete Pastor Wolfgang Brieden. Nach dem Startschuss von Clemens Lüdtke, dem Leiter der Tourist-Information, und dem Verteilen einer kleinen flüssigen Wegzehrung machten sich die Wanderer mit viel Geschichte im Gepäck auf die kleine, fünf Kilometer lange Strecke. Clemens Lüdtke war es auch, der die Highlights der einzelnen Stationen detailliert erläuterte.
Zwei weitere Varianten, die große Runde mit 8,4 und eine barrierefreie Runde mit 4,6 Kilometern, die eine Erleichterung für Menschen im Rollstuhl und Familien mit Kinderwagen schaffen soll, stehen zur Verfügung. Der Weg weist insgesamt 26 Stationen auf mit sieben großen Infotafeln mit ausführlichen Informationen sowie weiteren Hinweisschildern.
Die Wanderung endete im alten Feuerwehrturm. Hier hatten sich alle viel zu erzählen und waren sich einig. „Mit dem Kulturweg ist Grevenbrück um eine Attraktion reicher geworden.“
Von Dieter Dörrenbach, SauerlandKurier vom 7. November 2018