Früher und manchmal auch heute wurde gefragt: Wo kommen die Kartoffeln her? Die launige Antwort kam meistens: aus dem Keller.
Der Heimatverein Grevenbrück zeigt aber in all den Jahren schon den Werdegang der Erdäpfel. Federführend ist Peter Stahl, gebürtiger Siegerländer. Ein Experte und Kartoffelliebhaber.
Vor allem „Nachhaltig“ könnte man diese Aktion bezeichnen; von den im vergangenen Jahr geernteten Kartoffeln wurden einige Kisten als Pflanzkartoffeln für diese Saison verwahrt.
Die im Durchschnitt etwa 4 cm großen Früchte werden bei Peter Stahl in den Kellerräumen zum „Vorkeimen“ gelagert. Damit das auch klappt, öffnet er an warmen und trockenen Vorfrühlingstagen das Fenster vom Kartoffelkeller. „Die Pflanzkartoffeln spüren die frische Luft und treiben nach kurzer Zeit lila Keime aus“, schmunzelt er.
In der Tat sind diese lila Triebe das wichtigste und dürfen beim setzen nicht abgebrochen werden. Schon seit mehreren Jahren wird die Sorte „Belana“ angebaut. Vorwiegend festkochend.
Er kennt sich besonders gut aus, da er bereits als Kind der Oma über die Schulter geschaut hat. Gerade auf dem ‚Kartoffelsektor‘ hat ein rasanter Wechsel stattgefunden.
Grada, Linda und Granola und vor allem Ackersegen wurden nach dem zweiten Weltkrieg angebaut und gerade die letztere sorgte dafür, dass die Menschen damals nicht verhungern mussten.
Dass es eigentlich auch in diesem Jahr eine „satte Ernte“ geben sollte, dafür hat man den Zeitpunkt des Setzens bewusst nach den ‚Anweisungen‘ des Mondkalenders gewählt.
Ein Dank geht an Familie Schauerte die jährlich ein Feld hinter ihrer Firma zur Verfügung stellt. Zwei Traktoren waren im Einsatz, viele Kinder aus Grevenbrück halfen mit und durften auf dem Gefährt selbst die Kartoffeln in die zuvor bereiteten Furchen legen. Nach erfolgter Arbeit kam der zweite Trecker und pflügte die entsprechenden Reihen wieder um.
Neben den Erdäpfeln wurde auch ein separater Feldstreifen mit Sommerblumen u.a. mit Sonnenblumen angesät. Natur- und Bienenfreundlichkeit stehen ganz oben auf der „to do-Liste“ des rührigen Vereins. Wenn der Herbst auch im Sauerland Einzug hält, und das hoffentlich demnächst erschienene satte Grün verwelkt ist, kann die Ernte eingefahren werden.
Auch hier ist wieder Einsatz gefragt und dann geht es zum Lesen. Natürlich denkt man da auch schon an 2023 – hebt ein Kontingent für die neue Saison auf und dann gehst erneut an die Arbeit.
Einfach eine tolle Aktion, die Allen zeigt, wie Landwirtschaft funktioniert und wie unsere Produkte heranreifen.